Nordzypern Reise des Hür Türk Vereins Alanya vom 10.06.-16.06.2019
Mit einstündiger Verspätung ging die Fähre endlich in Richtung Girne ab. Die Fahrt verlief ruhig, die Koffer wurden vom Personal auf das Schiff gebracht, ein Servierwagen der Kantine gewährleistete die Verpflegung an Bord.
Um 15.45 Uhr kamen wir in Girne an und wurden von Prof. Latif Akça, Association Präsident der „Rauf R. Denktaş und seine Gedanken” Gesellschaft begrüßt und herzlich willkommen heißen auf Nordzypern.
Die Busfahrt zu den beiden ausgewählten Hotels, Grand Center Butik Hotel in der Stadtmitte von Girne und das Acapulco Resort Hotel, ca 7 km außerhalb verlief normal. Leider konnte die geplante Fahrt zum Bella Pais nicht durchgeführt werden; durch die Verspätung der Abfahrtzeit der Fähre lohnte es sich nicht, da hier der Eingang um 18.00 Uhr abgeschlossen wird. Trotzdem sind einige von uns hochgefahren und konnten in dem Restaurant Kybele die hervorragende Aussicht auf Girne und das Abendessen genießen.
Gleich am 2. Tag auf Nordzypern wurde die erste Tour durch die Berglandschaft nach Lefkoşa (Nikosia) gemacht. Der Reiseleiter Erdal gab viele interessante Details zur Geschichte der Insel wieder. Der Bus hielt an einem Stadttor, und wir eroberten die Stadt zu Fuß. Entlang der Hauptstraße in die Altstadt sahen wir den Venezianischen Turm, das Fazil Küçük-Museum, den Atatürk-Platz, vorbei an vielen schönen alten Häusern. Wir sahen auch einen der Grenzübergänge zum griechischen Teil der Stadt. Die Grenze soll für Europäer problemlos zu passieren sein, allerdings sei die Dauer für die Rückkehr in den türkischen Teil nicht zu kalkulieren. Danach besichtigten wir den großen, prächtig restaurierten Büyük Han, wo es auch Gelegenheit zu einer Pause im Café oder zum Stöbern in den vielen kleinen Läden innerhalb des Han gab. Faszinierend sind besonders die verschiedenen Kakteen, die hier wachsen. Danach ging es zur Selimiye-Moschee, die vor der Eroberung durch die Osmanen eine gotische Kirche war. Die Türme wurden zu Minarette, das man viel auf Nordzypern sieht. Anschließend ging die Reise weiter nach Famagusta, wir machten Halt am St. Barnabas-Museum und hatten Zeit zur Besichtigung. Das Museum war früher ein Kloster und enthält u.a. Funde aus der antiken Stadt Salamis und sehr viele Ikonen, große blühende Kakteen sind hier zu bewundern. Noch eine kleine Anmerkung unseres netten Reiseleiters: der Gedenktag für Barnabas ist am 11. Juni (unser Reisetag), deshalb standen im Innenhof der Klosteranlage Stühle bereit, um am Abend, in einem moslemisch geprägten Land, eines christlichen Heiligen zu gedenken.
Die nicht weit gelegene antike Stadt Salamis mit ihrer mehr als 3000 Jahre alten Geschichte wurde 1974 teilweise ausgegraben. Das Theater ist am besten erhalten.
In dem wunderschönen Cafe „Petek“ konnten wir uns ein wenig ausruhen und besichtigten anschließend die Lala-Mustafa Paşa Moschee, ehemals St. Nikolaus Kathedrale. Hier steht ein über 700 Jahre alter, Früchte tragender Ficus Sycomorus.
Der Stadtteil Varoşa, heute militärisches Sperrgebiet, wurde gestreift. Hier sind viele zerfallene Häuser in einer wuchernder Natur zu sehen.
Der Ausklang des 2. Tages war für die Reisenden des Stadthotels ein Abendessen mit einer Besichtigung des Hafens und für die Reisenden im Acapulco Resort mit einem wunderschönen Abendbüffet und einer musikalischer Bauchtanzeinlage.
Der 3. Tag fing für die Reisenden, die auch die 2. Tour gebucht hatten, mit der Besichtigung der Burg/ Festung von Girne an. Die neben einem alten Friedhof liegende Merdivenli Sokak (Straße mit Treppen) trägt ihren Namen zu Recht! Heutzutage kann man direkt ohne Zugbrücke in die Burg gelangen. Es lohnt sich, die Treppen herauf zu steigen und diese große Anlage auf dem Burgwall zu umrunden. Die Burg beherbergt auch ein Museum mit einem Schiffswrack, das 1965 gefunden wurde, sowie Amphoren und sonstige Utensilien. Überall an dem Mauern findet man Kapern-Pflanzen in voller Blüte. Man sieht auch den Sarkophag des osmanischen Generals Sadik Paşa, sowie die Kapelle des St. Georgs aus dem 12. Jh.
Auf der Fahrt zum Mavi Köşk (Blauer Pavillon) sieht man den Geçitköy-Stausee, der durch eine unterirdische Pipeline aus der Türkei befüllt wird. Es gibt auf Nordzypern keine Flüsse, die das ganze Jahr über Wasser führen, und es gibt keine natürlichen Süßwasserseen. Es regnet nur während der vier Wintermonate.
Mavi Köşk ist ein sehr wichtiger historischer Ort. Dazu kann ein separater Bericht auf unserer website gelesen werden.
Danach besichtigten wir das Dorf Kormakitis, ehemals ein maronitisches Dorf mit einer der vier maronitischen Kirchen Nordzyperns, welche jedoch gerade restauriert wird, sowie die 2015 restaurierte St. Georgs-Kirche mit einem schönen Garten. Auf der Rückfahrt hielten wir an einem Baumpärchen neben der Straße an; die beiden Bäume scheinen sich zu umarmen.
Für einige Reisenden endete der Aufenthalt am 4. Tag, andere mit Verlängerungsoption konnten noch schöne ruhige Tage genießen.
Nicht alles verlief zur Zufriedenheit aller. Da gibt es das eine oder das andere, was verbessert werden könnte. Aber so ist nun mal jede Reise – es gibt schöne Momente und welche, die weniger schön sind. Die überwiegend schönen Momente überwiegten – Nordzypern ist eine Reise wert.
Veranstalter: Today Tourism Travel Agency, Alanya
TÜRSAB Reg.- Nr 4668 ( Verband türkischer Reisbüros)
Berkan Uluşal, stellvertr. Vorsitzende des Hür Türk Vereins Alanya
unter Mitwirkung von Mitglied Gisela Flatow